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Christoph Übler spendet Stammzellen nach Amerika

Am Sonntag organisiert er selber eine Typisierungsaktion!

Am kommenden Sonntag veranstaltet die Kirwagemeinschaft Eschenfelden und die Junge Union Hirschbach-Königstein eine Typisierungsaktion. Der Hintergrund ist ein ganz einfacher. Für Christoph Übler war es eine Herzensangelegenheit, so etwas einmal zu organisieren. Da er bei beiden Vereinen auch in der Vorstandschaft ist, hatte er auch gleich seine Mitglieder hinter sich.

 

Christoph Übler ist schon seit 6. Mai 2007 in der weltweiten Datenbank. Der Grund war damals seine Arbeitskollegin Martina, die an Leukämie erkrankt war. Eigentlich durfte er sich noch gar nicht aufnehmen lassen, aber die Sache war ihm so wichtig, dass er einen kleinen Trick anwenden musste. Ein 40jähriger Amerikaner ist ihm wohl sehr dankbar dafür, dass er ein wenig schummelte, denn zwei Jahre nach der Typisierung in Hartmannshof wurde er dringend als Spender angefordert. Wer weiß, ob der Patient heute noch leben würde.

 

Heute braucht man keine Tricks anwenden, der Verein Hilfe für Anja e. V. nimmt die Leute schon ab 17 Jahren auf. Ab dem 18. Geburtstag stehen die jungen Leute dann auch der weltweiten Datenbank zur Verfügung.

 

„Zuerst, so erinnert sich der junge Eggenberger, musste ich zum Hausarzt und musste einige Röhrchen Blut abgeben und an ein Labor schicken. Schnell war klar, dass ich als Spender in Frage komme. Die Freude war natürlich riesig, schließlich habe ich mir  2 Jahre  vorher genau überlegt, dass ich das auch machen will, wenn ich für irgendjemand in Frage komme. Der Bewggrund war zwar meine Kollegin, aber im Grunde ist es egal, wem man helfen darf“.

 

Die Transplantation wurde im Dezember 2009 vorgenommen. In der Nähe des Klinikums in Nürnberg rückte Christoph Übler am Vortag in einem Hotel ein. Sein Ausbildungsbetrieb hat sogar die Hotelkosten übernommen und für die Zeit der Transplantation Sonderurlaub gegeben. Normalerweise übernimmt diese Kosten auch die Datenbank.

 

Mit einem Stapel DVD`s nahm er auf dem Abnahmestuhl platz. Da der junge Eggenberger Stammzellen spenden musste, bekam er in jeden Arm einen Zugang. Das Ganze funktioniert wie bei einer Dialyse. Aus einer Armvene läuft das Blut raus, die Stammzellen werden rausgefiltert und auf der anderen Seite läuft das Blut wieder rein. Zwar etwas langwierig, aber gar nicht schmerzhaft.

 

Nach einigen Stunden war die Sache vorbei und der heute 25jährigie durfte wieder nach Hause fahren. Für Christoph Übler war es überhaupt kein Akt, er würde das jederzeit wieder machen.

 

Für ihn stand fest, es müssen noch viel mehr Leute in diese weltweite Datenbank.

 

Da man auch schon seit geraumer Zeit die Arbeit des Kirchenthumbacher Vereins „Hilfe für Anja e. V.“ verfolgte, habe man sich entschlossen, Kontakt aufzunehmen. Schon beim ersten Treffen war die Idee geboren, eine Typisierungsaktion in Eschenfelden zu machen.

 

Bürgermeister Hans Durst wurde umgehend als Schirmherr gewonnen und Pfarrer Konrad Schornbaum stellte auch gleich das Evangelische Gemeindehaus zur Verfügung.

 

Nun hoffen alle Beteiligten, dass sich sehr viele am kommenden Sonntag auf den Weg nach Eschenfelden machen, um sich, ebenso wie Christoph Übler, für die weltweite Datenbank registrieren zu lassen.

 

Alle, die bereits typisiert sind, egal in welcher Datenbank, müssen sich nicht mehr registrieren lassen. Die Veranstalter würden sich aber trotzdem freuen, wenn viele zur Typisierung kommen, da um die Aktion ein Sommerfest mit Weißwurstfrühschoppen, Gegrillten und Kaffee und Kuchen stattfindet, damit auch ein wenig die entstehenden Kosten gedeckt werden. Der Verein Hilfe für Anja e. V. muss für die Auswertung der Proben 50 Euro bezahlen und ist daher auf Spenden angewiesen.

 

Bei der Ersttypisierung am kommenden Sonntag wird auf eine  Blutentnahme verzichtet. Die Typisierung erfolgt mittels eines Watteabstrichs an der Wangenseite.

 

Übrigens Christoph Übler wird regelmäßig über den Zustand seines genetischen „Amerikanischen Bruders“ informiert. Er ist zwar immer noch in Behandlung und kämpft mit seiner Krankheit, aber er darf LEBEN, dank eines jungen Mannes aus unserer Region.


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